Hier im meinem Fetisch ABC erklärt von Fetischärztin Dr. Loona, werden alle gängigen Fetische erklärt.

A wie Atemreduktion auch bekannt als Breathplay: Bei der Atemreduktion liegt der Fokus darauf, die Atmung zu verlangsamen oder zu unterbinden und somit eine kontrollierte Hypoxie (Sauerstoffmangel) herbeizuführen. Diese wird oftmals als Happy Hypoxie bezeichnet. Dabei können Glücksgefühle durch ausgeschüttete Endorphine entstehen und eine subjektive Atemnot wird nicht oder sehr spät wahrgenommen. Die unterwürfige Rolle des passiven Parts ist oftmals ebenfalls ein erregender Faktor dieser Spielart. Wichtig ist, dass diese Praktik nur von erfahrenen und aufmerksamen Spielpartner ausgeführt wird, da sie lebensgefährlich und mit ernsthaften Gefahren einhergehen kann.

B wie Ballbusting: Ballbusting auch gern CBT genannt bezieht sich, wie der Name es schon sagt, auf die Hoden. Dabei werden sie mit der Hand, den Füßen oder Spielzeug malträtiert und ein Lustschmerz erzeugt. Diese Spielart wird gerne von devoten und masochistischen Männern gewünscht, da dies das Machtgefälle unterstreicht und Glückshormone ausschütten kann.

C wie Cuckolding: Cuckolding besteht aus einem Cuckold/ einer Cuckquean und einem Bull/ einer Cuckcake. Der passive Part Cuckold/ Cuckquean verspürt Erregung ihren/seinen Partner mit einer anderen Person intim zu sehen oder davon zu hören. Wie weit alle gehen möchten, entscheidet jede Konstellation für sich selbst. Extremere Praktiken werden oft nach längerem Ausleben gewünscht, wie zum Beispiel das Auflecken von Sperma oder sauberlecken des Penis nach dem Sex.

D wie Dominanz: Dominanz beschreibt die Fähigkeit, Kontrolle, Einfluss oder Autorität über andere auszuüben. Dominanz entsteht aufgrund von Selbstvertrauen, Führungsfähigkeiten und klare Kommunikation. Für die völlige Hingabe und Vertrauen des submissiven Part ist es unabdingbar, dass der aktive Part dies mit Respekt und Empathie tut.

E wie Exhibitionismus: Beim Exhibitionismus gefällt und erregt es die betroffenen Personen, anderen ihren Körper zu zeigen. Sei es auf einer Party, die extra dafür ausgelegt sind oder in einem FKK Bereich. Dies sollte jedoch nur mit der Zustimmung der sehenden Personen erfolgen, da dies ansonsten eine Straftat ist.

F wie Fußfetischismus: Der Fußfetisch ist der weltweit verbreitetste Fetisch. Die Ausprägungen können vom Ansehen der Füße bis hin zum Footjob reichen. Zehen, Fußspann, Fußsohle, Ferse und auch die Fußnägel können beim Fußfetischisten Lust und Erregung auslösen. Vom Anfassen bis hin zum Lecken, Massieren sowie Fußpflege kann alles dabei sein.

F wie Fetischismus: die sexuelle Erregung ist stark von bestimmten Gegenständen abhängig. Dabei handelt es sich in der Regel um Kleidungstücke wie Schuhe, Leder- oder Latexbekleidung, Unterwäsche, Strapse oder Strümpfe. Manche Fetischisten fahren jedoch auch auf Militäruniformen, Pelze, Handschuhe oder sogar Beinprothesen ab. Auch die Vorliebe für Windeln ist hier einzuordnen. Oft sind diese Gegenstände allein schon für die sexuelle Stimulation des Betroffenen ausreichend. Fetische sind so verschieden und haben ihre Daseinsberechtigung, sofern sie im einvernehmen vonstattengehen.

G wie Gagging: Gaggingfetischismus oder im deutschen Würgespiele sind ebenso wie die Atemreduktion gern im BDSM Spiel integriert. Dabei kann man auf zwei Arten würgen. Zum ersten, in dem man die Luft „abschnürt“ und den Kehlkopf komprimiert. Dies ist jedoch sehr gefährlich und kann bis hin zu Frakturen im Halsbereich führen. Die andere Art des Würgespieles ist, dass man die großen Halsblutgefäße zusammendrückt und so die Blutzufuhr zum Gehirn unterbricht und somit wieder eine Hypoxie entsteht. Diese Praktik sollte nur von erfahrenen Personen ausgeführt werden.

H wie Harnröhrenstimulation: Auch bekannt unter dem Begriff Sounding oder Dilatation der Harnröhre. Dabei wird die Harnröhre mittels eines Dilator auf gedehnt. Das passive Part liegt entspannt auf dem Rücken und eröffnet den Weg zur Harnröhre. Diese wird dann mit einem Gleitgel, welches unbedingt steril sein muss beträufelt und wird dann mit den gereinigten Dilatoren penetriert. Dies führt zu einem dehnenden, reizenden und stimulierenden Gefühl. Erfahrene Personen können auch bis zur Blase vordringen, dies ist jedoch abzuraten, da die Gefahr einer Perforation der Organe besteht. Zudem muss sauber und am besten steril gespielt werden, da die Gefahr einer Harnwegsinfektion besteht.

J wie Jeansfetischismus: Ein Fetisch für Jeansstoffe. Jeder, der diesen Fetisch hat, mag was anderes. Ob eine Jeanshose, Jeansjacke oder Jeansrock. Das Gefühl auf der Haut, der Stoff, der sich an den Körper schmiegt und auch der Geruch können erregend sein.

K wie Kaviar: Kaviar ist die elegante Bezeichnung für Exkremente/ Fäkalien. Dabei wird der KV von dem passiven Part entweder ab Quelle verspeist oder reibt sich damit ein. Dirty Sex oder dreckiger Sex würde den Analverkehr ohne sich vorher Anal gereinigt und entleert zu haben bezeichnet. Dies kann auch eine Kombination aus Ekelfetischismus und Koprophilie sein.

K wie Klinikfetisch: Der Klinikfetisch wird auch weißer Bereich genannt und findet in einem Klinik Setting statt. Weiße Wände, kaltes Licht mit einem Gynstuhl, der Geruch von Desinfektionsmittel sowie eine Fetischärztin runden das visuelle ab. Dabei werden Praktiken wie Kathetern, Einläufe, Rasuren, Infusionen, realistische Untersuchungen angeboten. Während die einen Kliniker eine Fetischärztin mit Kittel wünschen, präferieren die anderen ein Kasack sowie eine nette Fetischschwester. Aber da ist alles an Fantasien erlaubt.

L wie Latexfetischismus, Lederfetischismus und Lackfetischismus: Latex wird insbesondere für die enge und gleichbleibende Festigkeit des Gummis als sehr erregend empfunden. Der Geruch vom Gummi, das Schwitzen unter der Latexkleidung und auch das Aussehen gefällt ebenso. Beim Lederfetisch und Lackfetisch ist es oftmals das Aussehen, der Ausdruck von Dominanz und der Geruch. Auch die Assoziation vom BDSM und der Kleidung kann als erregend empfunden werden.

N wie Natursekt: Natursekt ist einfach gesagt Urin. Dabei wird der Urin getrunken, beim Urinieren wird zugesehen oder der passive Part genießt eine Goldenshower. Da uriniert der aktive Part auf den passiven und kann so seine Macht ausüben.

N wie Nylonfetischismus: Beim Nylonfetisch wird der Kunstfaserstoff durchs ansehen, anfassen, schmecken oder dran riechen fetischisiert. Durch die Körperwärme und Schwitzen entfaltet sich der Duft nochmals und kann sehr betörend wirken.

O wie Orgasmuskontrolle: Auch bekannt als Tease and Denial. Dabei wird immer wieder erregt und kurz vor dem Höhepunkt abgebrochen. Das Spiel kann im schlimmsten Fall frustrieren oder im besten Fall den Orgasmus intensivieren.

Q wie Queening: Besser bekannt als das Facesitting. Dabei setzt sich die Dame auf das Gesicht des passiven Part und fordert so den Oralverkehr ein. Dabei kann auch das Atemreduktionsspiel oder Natursektspiel kombiniert werden.

R wie Rauchfetischismus: Beim Rauchfetisch wird das Rauchen fetischisiert. Das Anschauen einer glühenden Zigarette, der Geruch des Qualmes oder auch das Schlucken der Zigarettenasche kann Lust auslösen. Letzteres ist sehr gesundheitsschädlich.

S wie Spanking: Spanking bezeichnet die Schläge auf den Arsch, entblößt oder bekleidet. Aber auch auf die Oberschenkel, Arme und Geschlechtsteile sind möglich. Stellen wie die Nierengegend oder knöcherne Bereiche sollten zwingend ausgelassen werden. Um ernsthafte Verletzungen wie aufgeplatzte Haut zu vermeiden, sollte die Haut aufgewärmt werden mit zum Beispiel einem Flogger.

T wie TV Erziehung: TV steht für Transvestit und meint die Transformation zur Frau. Dabei wird ein Mann im Konsens gezwungen, Damenkleidung zu tragen und diese zu präsentieren. Schminken, Mimik und Gestik sowie Perücken und feminines Verhalten gehört ebenfalls dazu.

U wie Unterwerfung: Bei der Unterwerfung begibt sich der passive Part im Konsens in die Hände des dominanten Parts. Jeder hat für sich Grenzen und auch Vorlieben und Tabus. Bei der Unterwerfung spielen auch die anderen Fetische eine Rolle und alles ist erlaubt, was beide Parteien vereinbart haben.

W wie Windelfetisch: Der Windelfetisch ist eine Praktik, insbesondere im Klinikfetisch Kontext. Dabei kann auch das Thema Age Play eine Rolle spielen, in dem der passive Part sich jünger oder älter fühlt und sich dementsprechend verhält. Oftmals wird es als eine Erziehungsmaßnahme genutzt oder das Trainieren des Toilettenganges. Wickeln, Pudern und Popo eincremen können ebenfalls dazu gehören. Aber auch das Einnässen und Einkoten kann Lust auslösen.

Z wie Zahlfetisch: Der Zahlfetisch oder auch Findom ist eine besondere Form des Fetischismus. Denn dabei empfindet der devote Part Lust, anderen Geld zuzahlen und Rechnungen zu begleichen. Aber auch die Kontrollabgabe über Einnahmen und Ausgaben werden vom dominanten Part übernommen. Dieser Fetisch kann von wenigen Euros bis hin zu Schuldscheinen ausgedehnt werden.

Ich hoffe, dass mein Fetisch ABC erklärt von Fetischärztin Dr. Loona dir geholfen und Licht ins dunkle gebracht hat.